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Impressionen von meiner Rundreise durch den wilden Westen der USA
Nach dem sehr langen Flug von München nach Los Angeles über Charlotte bin ich sehr gespannt und aufgeregt in mein Abenteuer gestartet. Es standen 4 Bundesstaaten – Kalifornien, Utah, Arizona und Nevada – mit verschiedenen Städten und Nationalparks auf unserem Reiseplan.

Der erste Tag begann mit der Stadtrundfahrt und Besichtigung von LA inkl. Hollywood. Die Gedanken kreisen im Kopf, was erwartet einen in der glamourösen Stadt, sieht man vllt. einen Promi? Auf jeden Fall muss man sich erstmal auf den Straßen mit der Blechlawine von Autos herumschlagen, es gibt in LA nahezu keine öffentlichen Verkehrsmittel wie Linienbus, U- oder S-Bahnen. Jeder fährt mit seinem eigenen Auto zum Einkaufen oder zur Arbeit, was bei einer Einwohnerzahl von ca. 3,8 Millionen Menschen täglich kilometerlange Staus zur Folge hat.

Die Innenstadt hat mich überrascht, eine ruhige saubere Stadt mit imposanten Gebäuden wie z.B.  dem Rathaus. Der Wilshire Grand Tower ist mit 335 Metern der größte Wolkenkratzer in Los Angeles und gleichzeitig das höchste Bauwerk an der Westküste der Vereinigten Staaten. Imposant sind auch die Walt Disney Music Hall und das Museum of Contemporary Art oder der U.S. Bank Tower.

Los Angeles wurde am 4. September 1781 vom spanischen Gouverneur Felipe de Neve als El Pueblo de la Reina de Los Ángeles (spanisch „Das Dorf der Königin der Engel“) gegründet. Der Name bezog sich auf Maria als Königin der Engel, ein Marientitel, der aus der lauretanischen Litanei stammt. Die Schere zwischen Arm und Reich ist aber leider auch deutlich zu erkennen, es gibt viele Obdachlose und drogenabhängige Menschen, die auf den Straßen von LA und Hollywood leben. Jugendgangs treiben ihren „Irrsinn“ in den Straßen.
Auf unserer Tour durch die Nationalparks haben wir einen Kurzstopp in Palm Springs gemacht. Eine nette Kleinstadt, hier „überwintern“ die Nordamerikaner, die liebevoll Snowbirds genannt werden. Sie verzocken gern in den nahegelegenen Casinos ihre Rente.
Schier endlose Straßen führten uns zum Joshua Tree National Park. Der Park ist eine Wüstenlandschaft im Südosten von Kalifornien. Dort ist der Übergang zwischen der Mojave- und der Colorado-Wüste. Der Park ist nach dem auffälligen Baum, im Englischen „Joshua Tree“, der Josua-Palmlilie benannt.

Weiter ging es über die Route 66 zum Grand Canyon National Park. Dieser Park ist atemberaubend schön, unfassbar, was die Natur dort geschaffen hat.

Es folgte das Monument Valley mit Überquerung des Colorado River. Dort befindet sich das Reservat der Navajo Indianer, welche hier versuchen ihre Lebenseinstellung „mother earth and father sky“ zu praktizieren.
Die Weite des Landes ist einfach überwältigend. Es folgte der Arches Nationalpark mit seinen Steinbögen in Doppelformation, ein unglaublich schöner Anblick. Bryce Canyon, Colorado River mit Horseshoe und und und, einfach toll.
Die Besichtigung eines Mormonen Klosters war ebenfalls beeindruckend. Beim Eintreten wird man höflich begrüßt und kaum wurde erkannt, dass es sich um eine Gruppe deutscher Besucher handelt, wird die Hintergrundbeschallung auf die deutsche Sprache umgestellt. Wahrscheinlich mit der Hoffnung neue „Jünger“ zu gewinnen. Da zeigt sich zum wiederholten Mal die Doppelmoral der USA.
Las Vegas muss man gesehen haben, es erfüllt alle Klischees, die man sich denken kann. Viele Menschen, bunte Lichter, Shows und viel Schein, aber auch mit immer wieder überraschenden Momenten.
Von LV ging die Tour weiter durchs Death Valley mit Aufenthalt auf „The Ranch at Death Valley“ in einer Oase, welche unter dem Meeresspiegel liegt. Einen Golfplatz gibt es auch. Hier kann es richtig heiß werden. Während der Fahrt durch das Tal konnte ich mir gut die Strapazen und Ängste der Siedlertracks vorstellen.
Mit dem Yosemite Park, übersetzt „Bärenpark“, erreichten wir unseren letzten Nationalpark. Die Granitberge El Capitan und Half Dome sowie der höchste Wasserfall Amerikas mit einer Fallhöhe von 740m und die umgebenden Wälder waren sehr beeindruckend.
Die Weiterfahrt führte uns dann durch grüne Täler mit abwechslungsreichen Bildern. Kalifornische Obst-, Wein-, Mandel- und Citrus-Plantagen waren nach all den „Steinen und Wüsten“ eine Wohltat für die Augen.
Dann rollten wir auf San Francisco zu. Für mich die beeindruckenste Stadt, die ich auf dieser Tour gesehen haben. Pier 39 mit den Seelöwen, Fahrt mit der Cable Car nach China Town, zu Fuß über die Golden Gate Bridge, Pier 15 mit seinem tollen Markt, die frische Meeresluft, einfach ein Erlebnis.
Damit näherte sich die Reise langsam dem Ende entgegen. Ein Abstecher nach Monterey, bekannt durch den Roman „Straße der Ölsardinen“ von John Steinbeck, durfte natürlich nicht fehlen und der dort beginnende 17 Meilen Drive, an welchem die Anwesen der Schönen und der Reichen liegen, war natürlich ein Muss. Durchs Silicon Valley fuhren wir weiter nach San Luis Obispo.
Einen kurzen Zwischenstopp in Santa Barbara haben wir dazu genutzt, uns von den Delfinen des Pazifiks zu verabschieden. Mit Santa Monica – bekannt durch seinen „Muscle Beach“ – erreichten wir wieder Los Angeles, unsere letzte Station. Von Santa Monica ging es, wie die Reise begonnen hat, in einer Blechlawinenschlange unendlich lange über die Stadtautobahn zurück zu unserem Hotel.
Hier ist die Reise nun zu Ende. Über 5.000 km sind wir gefahren, mehr 120 mal in den Bus ein- und wieder ausgestiegen. 5 Bundesstaaten haben wir besucht, Los Angeles war Start und Ziel. Dazwischen lagen viele Nationalparks, Canyons, Flüsse und Gebirge. Wir haben in Las Vegas gezockt und in San Francisco geträumt. Haben viele nette Menschen getroffen, sind überall freundlich von den Amerikanern aufgenommen worden, es war aufregend und überwältigend, aber auch manchmal erschreckend beängstigend.

Ein großes Dankeschön an unseren Reiseleiter Cole Meneghetti, der uns mit seiner lockeren Art die USA, das Land, die Leute, die Lebens- und Denkart, das Widersprüchliche und die häufige Doppelmoral der Amerikaner vermittelt hat. Ich kann Cole (er ist gebürtiger Schweizer) nur empfehlen. Gern geben wir die Kontaktdaten bei Interesse weiter.

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